06.02.2010
Nicht tatenlos zusehen
Hildesheim (bph) Menschen haben den Auftrag, die Welt vom Terrorismus zu befreien. Wenn dabei alle friedlichen Mittel versagen, bleibt oft als letztes Mittel nur der militärische Einsatz, sagte Bischof Norbert Trelle am Donnerstagmorgen beim 26. Friedensgottesdienst, der wegen der Domschließung zum ersten Mal in der Hildesheimer Basilika St. Godehard stattfand. Er stand unter dem Motto "Wenn Du Frieden willst, bewahre die Schöpfung."Wo die Umwelt zerstört wird, da kommt es oft zu Kriegen um die Existenzgrundlagen der Menschen. Frieden und Bewahrung der Schöpfung bedingen einander. Daher ist nach Überzeugung des Bischofs mit dem militärischen Einsatz in Afghanistan zu Recht auch ein ziviler Hilfseinsatz verbunden. Militärische Gewalt darf nach Trelles Worten nur eingesetzt werden, "um dadurch zivile Hilfsmaßnahmen wirksam werden zu lassen und Lebensräume zu öffnen, in denen Menschen wieder in Sicherheit und Gerechtigkeit miteinander leben und arbeiten können." Denn wo Unrecht geschieht, wo Menschen bedroht und ihrer Existenzgrundlagen beraubt werden, da dürfen die Menschen nicht tatenlos zuschauen, sagte der Bischof vor den rund 500 Soldaten und zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr sowie Angehörigen der Polizei und der Bundespolizei aus ganz Niedersachsen.
Ausdrücklich zollte der Bischof jenen, die bei einem gerechtfertigten militärischen Einsatz Leib und Leben einsetzen, Dank, Respekt und Anerkennung. Sie seien die Hüter der Ordnung, des Rechtes, der Sicherheit, des Friedens und der Freiheit in Deutschland und jenseits der deutschen Grenzen. "Sie leisten damit den Menschen einen wichtigen Dienst", sagte das Hildesheimer Bistumsoberhaupt anerkennend. Man möge ihn als einen Dienst verstehen, damit Menschsein gelingt, damit Frieden möglich wird, damit Menschen einander annehmen und miteinander leben können, gab Trelle den uniformierten Gästen mit auf den Weg. Begleitet wurde der Gottesdienst vom Polizeimusikkorps Niedersachsen.